Cannabis-Verein gründen: Alles zur Gründung, Vor- und Nachteile, sowie rechtliche Besonderheiten. Erfahren Sie Wissenswertes zum Cannabis Social Club.
Die Legalisierung von Cannabis ist unter anderem der Arbeit von sogenannten Cannabis Social Clubs zu verdanken. Heute kümmern sich Cannabis-Vereine vor allem um den gemeinschaftlichen Anbau und die Verteilung von Cannabis. Doch was gibt es bei der Gründung zu beachten? Und welche Besonderheiten weist ein Cannabis-Verein auf?
Cannabis-Vereine sind auch unter dem Begriff Cannabis Social Club (CSC) bekannt. Bis das aktuelle Cannabis-Gesetz erlassen wurde, handelte es sich dabei um aktivistische Vereine, die für die Legalisierung von Cannabis kämpften.
Da Cannabis in Deutschland nun legal ist, hat sich der Fokus etwas verändert. Heute geht es in Cannabis-Vereinen darum, Cannabis anzubauen und den Hanf an die Vereinsmitglieder zu verteilen. Daher haben Cannabis Social Clubs Zugang zu einer Menge Cannabisprodukten wie Saatgut, Stecklinge, Blüten und Harze.
Cannabis-Vereine gibt es inzwischen vor allem in Städten wie Berlin und München. Doch kann man auch einfach selbst einen Cannabis Social Club gründen? Dazu lohnt sich ein Blick in das Gesetz.
Das Cannabis-Gesetz der Ampel-Regierung hat es ab dem 1. April 2024 möglich gemacht, Cannabis im Rahmen von Cannabis-Vereinen anzubauen. Zudem ist es gemäß diesem Gesetz auch erlaubt, den Ertrag an die Mitglieder des Cannabis Social Clubs abzugeben.
Wichtig ist, dass der Anbau gemeinschaftlich und zu nicht-kommerziellen Zwecken erfolgt. Zudem darf das Cannabis nicht an Dritte weitergegeben werden, sondern nur an Mitglieder des Vereins. Finanziert werden Cannabis Social Clubs über die Mitgliedsbeiträge.
Damit der Anbau und Gebrauch von Cannabis im Verein rechtens sind, müssen CSCs einige Dinge beachten. Folgende Regeln gilt es einzuhalten:
All diese Regelungen gibt das Bundesministerium für Gesundheit an. Wer einen Cannabis-Verein gründen möchte, kann für die detaillierten Voraussetzungen einen Blick auf die offizielle Webseite werfen.
Wer einen Cannabis-Club gründen möchte, benötigt etwas mehr als die grundsätzlichen Voraussetzungen für die Vereinsgründung. Es ist wichtig, sich im Detail über die rechtlichen Grundlagen bezüglich des Anbaus und Konsums von Cannabis zu informieren. Da sich die Gesetzeslage durchaus ändern kann, ist es ratsam, sich mit eventuellen
Neuerungen vertraut zu machen. Gründern von Cannabis-Vereinen wird zudem ans Herz gelegt, eine rechtliche Beratung heranzuziehen.
Damit ein Cannabis Social Club legal ist und nicht über geltende Gesetze verstößt, sollte darauf geachtet werden, dass stets die Vorgaben des Gesetzgebers eingehalten werden. Am besten ist es, wenn der Verein seine Legalität jederzeit vor Gericht belegen kann.
Dazu gehört zum einen, dass das Cannabis nicht nach außerhalb verkauft wird, sondern nur für den Konsum der Mitglieder bestimmt ist. Zudem dürfen Cannabis-Vereine keine Produkte importieren, um sie an ihre Mitglieder herauszugeben. Nur der Konsum eigens angebauter Produkte ist gestattet.
Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Gründer eines Cannabis-Clubs jegliche Verbindungen zum illegalen Cannabis-Markt vermeiden. Das liegt zwar auf der Hand, sollte jedoch unbedingt berücksichtigt werden.
Damit sich auch die Mitglieder des Cannabis Social Clubs an die aktuellen Gesetze halten, müssen Regeln aufgestellt werden. Am besten ist es, klare und unkomplizierte Regeln für das Verhalten im Verein aufzustellen.
Ein Cannabis-Club sollte gut organisiert und ordentlich verwaltet werden. Bei der Verwaltung und Buchführung kann Campai mit seiner Vereinssoftware helfen. So hat der Vereinsvorstand stets den vollen Überblick und kann die Verantwortung im Cannabis Social Club entsprechend übernehmen.
Wer einen Cannabis-Verein gründen möchte, benötigt die richtigen Mitglieder. Es lohnt sich also, im Vorfeld Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – beispielsweise, indem man in die Presse kommt. Öffentliche Veranstaltungen und Pressekonferenzen können helfen, dass mehr Menschen davon mitbekommen. In diesem Zuge ist es das A und O herauszustellen, dass der Cannabis Social Club ausschließlich legale Zwecke verfolgt und eine Mitgliedschaft nur für volljährige Menschen möglich ist.
Anschließend geht es an die tatsächliche Gründung. Hier gibt es ein paar wichtige Schritte zu beachten, damit der Verein bestmöglich organisiert und auf der sicheren Seite ist.
Zunächst wird ein Exekutivkomitee im Verein einberufen, das aus folgenden Mitgliedern besteht:
Zudem sollten die Entscheidungswege des Vereins klar und transparent dargelegt werden. So wissen Mitglieder alles über die Organisation, Funktionsweise und Finanzierung des Cannabis-Vereins. Am besten werden in diesem Zuge auch gleich die nächstgelegene Polizeiwache sowie die Kommunalverwaltung über die Gründung informiert.
Wie jeder andere Verein braucht auch ein Cannabis Social Club eine Satzung. Sie muss die üblichen Angaben wie den Vereinsnamen, den Sitz, das Geschäftsjahr, die Ziele und Aufgaben sowie die Mitgliedschaft enthalten. Auch die Rechte und Pflichten der Vereinsmitglieder, die Organe des Clubs und Regelungen zu Satzungsänderungen, Vereinskündigungen oder zur Vereinsauflösung sollten in der Satzung zu finden sein.
Welchen Zweck verfolgt der Verein konkret? Damit das allen Mitgliedern und Außenstehenden klar ist, sollten Vereinsstatuten beschlossen werden. Das kann beispielsweise die Forschung an der Cannabispflanze sein, um einen gesunden und umweltfreundlichen Anbau zu ermöglichen. Vielleicht geht es dem Verein aber auch darum, den illegalen Cannabiskonsum, der oft mit gestrecktem, verunreinigtem „Stoff“ einhergeht, zu vermeiden. Einige Cannabis Social Clubs wurden auch deshalb gegründet, um eine Debatte um den Rechtsstatus von Cannabis und Cannabiskonsumenten zu fördern.
Zudem werden in den Statuten die Regeln des Cannabis-Vereins festgehalten. Dazu zählen unter anderem die Vorgaben zur Nutzung der Vereinsräumlichkeiten, Vorschriften zum Anbau, Regelungen zur Entrichtung von Mitgliedsbeiträgen sowie Verhaltensgrundsätze für die Mitglieder.
Auf der sicheren Seite sind Cannabis-Clubs, wenn sie die Statuten bei der lokalen Justizbehörde registrieren und anerkennen lassen. Um sich viel Arbeit zu sparen, können Vereine Modellstatuten übernehmen, die bereits in einigen Cannabis-Vereinen verwendet werden. Diese gibt es bei der Europäischen Vereinigung für eine gerechte und effektive Drogenpolitik (ENCOD).
Im besten Fall hat der neue Verein bis zu diesem Zeitpunkt schon an Bekanntheit zugenommen. Dennoch ist jetzt der richtige Moment, um Akquise zu betreiben. Immerhin braucht jeder Verein passende Mitglieder.
Bei einem Cannabis-Verein sollte darauf geachtet werden, dass die Mitglieder bereits Erfahrung im Cannabiskonsum mitbringen. Sie sollten zudem nicht unter Vorerkrankungen leiden, die sich durch den Konsum von Cannabis verschlimmern könnten. Selbstverständlich müssen Mitglieder eines Cannabis Social Clubs das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Doppelmitgliedschaften sind übrigens gemäß der gegenwärtigen Gesetzesvorlage nicht erlaubt.
Schließlich kann damit begonnen werden, wozu der Cannabis-Verein überhaupt gegründet wurde: mit dem Anbau von Cannabis. Dazu muss zunächst der Eigenbedarf der Mitglieder ermittelt werden – immerhin gibt es eine maximale Abgabemenge pro Mitglied.
Damit jedes Mitglied die passende Sorte auswählen kann, sollte eine breite Auswahl an Pflanzen angeboten werden. Diese sollten ökologisch angebaut werden, um beste Ergebnisse zu erzielen.
Die Personen, die für die Pflanzung und den Transport der Cannabis-Pflanzen zuständig sind, müssen umfassend mit ihren Aufgaben vertraut gemacht werden. Diese Mitglieder müssen sich besonders stark an die in der Satzung geregelten Arbeitsweisen des Vereins und die gesetzlichen Vorgaben halten.
Des Weiteren müssen sie jederzeit die erforderlichen Dokumente bei sich tragen. Diese Dokumente bestätigen, dass mitgeführte Produkte in einem gemeinschaftlichen Cannabis-Verein für die Vereinsmitglieder angebaut wurden. Mitglieder sollten sich auch jederzeit ausweisen können – beispielsweise bei behördlichen Kontrollen. Andernfalls kann schnell eine Strafverfolgung in die Wege geleitet werden.
Je mehr Mitglieder in den Cannabis-Verein eintreten, desto besser müssen Verwaltung und Organisation werden. Daher empfiehlt sich ein kleinflächiger Anbau. So können die Produktion, der Transport und Transaktionen stets genau überwacht werden.
Damit der Verein die Selbstkosten decken kann, können und dürfen Einnahmen erzielt werden. Profit darf jedoch nicht gemacht werden. Was jedoch gestattet ist, ist die Entlohnung der Clubleitung durch eine Aufwandsentschädigung. Wenn die Einnahmen den Eigenbedarf überschreiten, muss der Cannabis-Verein die Mitgliedsbeiträge reduzieren.
Wie auch in jedem anderen Verein ist auch für Cannabis Social Clubs eine ordnungsgemäße Buchhaltung essenziell. Alle Ausgaben und Einnahmen müssen detailliert festgehalten werden. So lässt sich auch später noch nachweisen, dass das, was der Verein tut, legal ist.
Wer weitere Unterstützung bei der Gründung und Führung eines Cannabis Social Clubs benötigt, kann sich an spezielle Verbände wenden. Wichtige Anlaufstellen für Cannabis-Vereine sind:
Ein Cannabis-Verein wird im Grunde wie jeder andere Verein gegründet. Damit man rechtlich jedoch auf der sicheren Seite ist und keine illegalen Aktivitäten vornimmt, gilt es, ein paar Besonderheiten zu beachten. Ratsam ist vor allem eine rechtliche Beratung vor der Gründung sowie die Absprach mit der Justiz, um Probleme im Vorfeld zu vermeiden.